Bild des Buchcovers des Romans "Wir sind hier für die Stille" von der Autorin Dorothee Riese

Die Geschichte einer Kindheit als soziales Experiment: Anfang der 1990er-Jahre wandert Judith mit ihren Eltern von Deutschland nach Rumänien aus. Ihr Ziel ist ein abgelegenes Dorf in Transsilvanien am Rande der Karpaten. Judith soll in einer ursprünglichen, vom Kapitalismus freien Gemeinschaft aufwachsen. Mit wachem Blick erkundet sie den Ort, seine Menschen, Geschichte und Sprache.

Sie wird zur Wahlenkelin der alten Siebenbürger Sächsin Lizitanti, von der sie einen Hahn geschenkt bekommt. Und sie lernt Irina kennen, die mit ihrer Ziege im Milchauto mitfährt. Irina ist eine von dort. Judith möchte das auch sein, wenngleich sich die Freundin dieser Aneignung widersetzt. Bald stellt der Widerspruch zwischen mitgebrachter Utopie und vorgefundener Realität die Familie vor immer größere Probleme.

Dorothee Riese wurde 1989 bei Göttingen geboren und ist in Rumänien aufgewachsen. Als Jugendliche zog sie nach Sachsen-Anhalt, war dann Freiwillige am Mémorial de la Shoah in Paris und studierte Internationale Literaturen, Slawistik sowie Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas in Tübingen, Moskau, Frankfurt an der Oder und im südsibirischen Barnaul.

Foto der Autorin Dorothee Riese © Christiane Gundlach